Body Positivity:
"She cannot run": Nikes Plus-Size-Puppe polarisiert
Im Londoner Flagship-Store präsentiert Nike eine Schaufensterpuppe im Plus-Size-Format. Im Sportartikelsegment ist dies ein Novum und sorgt für eine hitzige Debatte.
Etablierte Modemarken wie H&M oder Mango werben schon seit längerem für ihre Plus-Size-Kollektionen. Seit Anfang des Jahres zieht mit Nike ein Sportartikelhersteller nach. Body Positivity war das Thema, mit dem Nike im März in die Werbeoffensive ging. Dafür engagierte die Marke das Plus-Size-Model Chloe Elliott.
Weitergeführt wird diese Haltung seit vergangener Woche im Londoner Nike Flagship Store. Dort steht nun eine kräftig gebaute Schaufensterpuppe und präsentiert Sport-BH und Leggings in Übergröße.
Dass es Nike mit der Plus-Size-Puppe nicht alleine darum geht, seine Produkte zu präsentieren, zeigt schon das Echo in den Medien und sozialen Netzwerken. Lob für den Mut zu mehr Diversität trifft dort auf Entrüstung über die vermeintliche Verharmlosung von Übergewicht. Ein Kommentar im britischen Telegraph wirft Nike Zynismus vor. Die korpulente Figur der Schaufensterpuppe lasse auf eine baldige Diabeteserkrankung oder Hüftoperation schließen, so die Autorin. Rennen könne man mit solch einem Körper nicht.
Während die Diskussion um die übergewichtige Puppe im vollen Gang ist, kündigt Nike bereits an, bald auch Modelle mit körperlichen Handicaps folgen zu lassen.
Mit der derzeitigen Power im Frauensport demonstriere die neu gestaltete Ladenfläche die Bemühungen von Nike, Sportlerinnen zu inspirieren und ihre Ansprüche zu erfüllen, sagte Nike-Sprecherin Sarah Hannah gegenüber der Bild-Zeitung.